Wie Arbeitsmäntel modisch wurden
PRODUKTE | 05.08.2020
Es ist erstaunlich, wie viele Modeartikel, insbesondere Jacken, als Arbeitskleidung begonnen haben. Sie wurden von Jugendkulturen aufgegriffen und zum Modeartikel umfunktioniert – vielleicht mit ihren ursprünglichen Funktionen im Hinterkopf, aber vor allem, weil sie einfach toll aussehen. Mit genügend Zeit können die gleichen Artikel Mainstream, und manchmal sogar recht formell getragen werden.
Das Cross-over aus Arbeitskleidung und Streetwear liegt in Dickies’ DNA. Ein paar Generationen sind mit Dickies als Modemarke aufgewachsen, die von entspannten Menschen geliebt wird – unsere Ursprünge liegen jedoch fest in der Arbeitswelt. Bereits in den 1920er-Jahren begannen wir damit, strapazierfähige Kleidung für Arbeiter zu entwerfen, die bequem und schick war. Es war Zufall, dass die Skateboarder der 1970er-Jahre bei der Auswahl ihrer Kleidung genau nach diesen Qualitäten suchten und unseren Namen zum Synonym für ihre Subkultur machten – eine Verbindung, die bis heute besteht.
Aber man muss kein Skater sein, um Dickies zu tragen. Es wird von allen getragen, und der Name ist immer noch regelmäßig am Arbeitsplatz zu sehen. Hier ist unser Überblick über die Klassiker der Berufsbekleidung, die die Kluft zur Mode überbrückt haben – und viele von ihnen haben es ins Dickies-Sortiment geschafft.
Woher haben die Eisenhower-Jacken ihren Namen?
Die Eisenhower-Jacken wurden nach Dwight D. Eisenhower benannt, dem General des Zweiten Weltkrieges, der 1944 die alliierte Invasion in Frankreich beaufsichtigte. Er trug eine leichte, ungefütterte Jacke, die auf halbem Weg zwischen formell und robust lag; eine visuelle Repräsentation seiner Pflichten, die sowohl formeller als auch militärischer Natur waren.
Viele Bilder von Eisenhower aus dieser Zeit zeigen ihn in dieser Jacke auf dem Feld, wo er die Truppen kommandierte und versammelte. Die Jacke war nicht zu zeremoniell oder pompös, aber gerade smart genug, um seinen Rang zu zeigen. So wurde sie zum Synonym für eine handwerkliche, tüchtige Einstellung, und setzte sich nach dem Krieg als Modeartikel durch. Eisenhower selbst war beliebt, was zweifellos zum Verkauf der Jacke beitrug – er wurde 1953 US-Präsident und diente bis 1961.
Die moderne Eisenhower-Jacke hat ein passendes, simples Design ohne Rüschen und ist nur um die Taille herum eng anliegend, so wie Dwight sie damals trug. Die Jacke ist ungefüttert, dient also als zusätzliche Schicht, wenn du unterwegs bist, und ist eine gute Wahl für Stadtkleidung und zum Überziehen zwischen deinen Skate-Sessions.
Was ist eine Harrington-Jacke?
Eine Harrington-Jacke ist eine leichte, hüftlange Freizeitjacke, die im England der 1930er-Jahre als Golfjacke entworfen wurde. US-Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Großbritannien stationiert waren, nahmen sie mit nach Hause, und der Style setzte sich im Amerika der Nachkriegszeit durch, wo die Jacken von James Dean und Frank Sinatra populär gemacht wurden.
Das Original, das von der Firma Baracuta aus Manchester hergestellt wurde, wurde einfach Baracuta G9 ("G" für Golf) genannt. Aber es waren nicht nur Golfer, die die Jacken trugen. Sie wurden oft von Arbeitern, wie etwa Lastwagenfahrern getragen, da sie leicht und flexibel waren. Aber warum "Harrington" und nicht G9? Das geht auf die erfolgreiche Fernsehsendung “Peyton Place” aus den 1960er-Jahren zurück – eine Figur namens Rodney Harrington trug sie ständig. Der Name blieb hängen.
Das obige "Best of"-Video zeigt Dean in seiner charakteristischen roten G9 in "...denn sie wissen nicht, was sie tun", seinem bekanntesten und kultigsten Film.
Harrington-Jacken sind seit ihrer Entdeckung nie wirklich verschwunden. Von den Homecoming-GIs bis hin zu Film- und Rock'n'Roll-Stars wurde die Jacke von Mods und Skinheads übernommen, da sie ihrem eleganten, lässigen, urbanen Style entsprach. In den 1990er-Jahren, während der Britpop-Ära, erhielten sie einen weiteren Beliebtheits-Schub, als sie von Bands wie Oasis und Blur wieder populär gemacht wurden. Wirf einen Blick auf unsere eigene Kollektion von Harrington-Jacken für mehr Inspiration. Wir nennen sie Coach-Jacken, aber das Design ist im Grunde dasselbe – bloß mit zusätzlichem Dickies-Touch.
Was ist ein Arbeitsmantel?
Ein Arbeitsmantel ist eine schwere, gefütterte Jacke, die normalerweise aus dickem Segeltuch oder Moleskin besteht. Wie der Name schon andeutet, handelte es sich ursprünglich um Mäntel, die in den späten 1800er-Jahren von Bauern, Handwerkern und Arbeitern getragen wurden. Heute ist der Mantel ein robuster, aber locker anliegender Modeartikel.
Man nimmt an, dass diese Mäntel zum ersten Mal in Frankreich während der Industriezeit getragen wurden – damals, als Gustave Eiffel von Türmen träumte. Der Arbeitsmantel war groß genug, um über Overalls zu passen, und hatte große Taschen für Werkzeuge (und vielleicht ein, zwei Baguettes). Die Jacke verbreitete sich bis in ferne Länder, und in den 1920er-Jahren wurde der Arbeitsmantel aus Denim gefertigt – die klassische Jeansjacke war geboren.
Irgendwann überquerte der Style die Grenzen der Fabrikhalle und etablierte sich als Alltagsjacke für die Freizeit. Die Schneiderkunst wurde verfeinert und die Auswahl an Farben und Styles wurde immer umfangreicher, sodass die Definition eines Arbeitsmantels heute ungefähr so locker ist, wie die Jacke selbst. Aber man erkennt einen, wenn man ihn sieht.
Woraus werden Wachsjacken hergestellt?
Die äußere Schicht einer Wachsjacke besteht aus Baumwollgewebe, das mit Paraffin oder Bienenwachs imprägniert ist. Die Jacke wird dann gefüttert und in der Regel mit einer isolierenden Füllung versehen. Je nach Stil wird der Kragen aus dem gleichen Material oder aus einem anderen Stoff, wie z.B. Cord, hergestellt.
Wachsjacken mögen heutzutage vielleicht ein Synonym für das Landleben oder auch oft für Leute mit Geld sein, aber ihre Herkunft ist viel bescheidener. Wachs wurde bereits für Segel verwendet, um zu verhindern, dass sie auf See durchnässt und schwer wurden. Diese Technik wurde in den 1890er-Jahren auf Jacken angewandt und erwies sich unter Seeleuten als beliebt, da sie sie trocken hielt.
Als Landwirte die wasserabweisenden und isolierenden Eigenschaften erkannten, investierten sie ebenfalls in die Jacken und wurden zu den bemerkenswertesten Kunden – daher die heutigen Assoziationen mit dem Dorfleben, Schießen und Pferdesport. Von dort aus war es dann nur noch ein kurzer Sprung zu den sogenannten "Sloane-Rangers" – den wohlhabenden Stadttypen, die nie einen Fuß aufs Land setzten, aber die ländlichen Vereine mochten. Heute sind gewachste Jacken in unterschiedlichen modischen Kreisen beliebt, haben aber immer noch diese ländlich geprägten Untertöne beibehalten.
Woher kommen Parkas?
Parkas wurden ursprünglich von indigenen Völkern des Polarkreises aus Pelzen und Robbenfellen hergestellt. Das Grundkonzept wurde in den 1940er-Jahren für den militärischen Gebrauch übernommen, und in den 1960er-Jahren wurden sie von Mods aus Überbeständen der Armee aufgegriffen. Heute sind sie ein Grundtyp von modischen Mänteln.
Die Subkultur, die am meisten mit Parkas assoziiert wird, sind die Mods, die in den 1960er-Jahren entstanden und in den 1980er-Jahren ein Revival erlebten. Mods wurden mit einem schnittigen Kleidungsstil und stylisher italienischer Freizeitkleidung in Verbindung gebracht, sodass die Wahl von Ex-Militärparkas, die aus den Überbeständen der Armee stammten, seltsam erscheinen mag. Aber sie waren ein nützliches Kleidungsstück, um ihre teure Kleidung sauber und trocken zu halten, wenn sie mit ihren Lambrettas und Vespas unterwegs waren. Außerdem dienten die Jacken auch als eine Art Unterlage, auf der man knien konnte, wenn man den Roller reparierte.
Irgendwann etablierte sich der Parka zu einem eigenständigen Modestück und die Modehäuser begannen, ihre eigenen Designs zu entwerfen, sodass die militärischen Überschussgeschäfte, nun ja, überflüssig wurden.
Was sind Borg-Mäntel?
Borg ist ein Material, das Pelz ähnelt und aus Wolle hergestellt wird. Ein Borg-Mantel ist ein Mantel, der mit Borg versehen ist – entweder an der Außenseite oder an der Innenseite als Isolierung, die oft bis zu den nach außen gerichteten Seiten der Kragen reicht. Borg wird manchmal auch “Pelzimitat” genannt.
Man nimmt an, dass das Borg-Material in den 1940er-Jahren von einem gewissen George Borg, einem Mühlenbesitzer, der Material für Farbroller herstellte, erfunden wurde (jetzt wird so einiges klar, oder?). Er erkannte, dass der Stoff geradezu perfekt für warme Mäntel sein konnte, und begann mit der Produktion für New Yorker Modehäuser. Man könnte sagen, die Idee kam gut an. Das Material war eine günstige Alternative zu Pelz und wurde von da an als Modeartikel getragen.
Viele Freizeitjacken sind mit Borg gefüttert und sind eine superbequeme Art, im Winter warm und entspannt zu bleiben. Der klassische Stil besteht darin, dass sich das Futter bis zum Kragen fortsetzt, sodass der Borg sichtbar ist, wenn man den Kragen herunterklappt. Ein echt guter Look.
Was ist ein Teddybär-Mantel?
Ein Teddybär-Mantel ist ein Borg-Mantel, der aus einem dick gestrickten Wollstoff besteht. Er ist außen weich und flauschig, daher sein Name, und innen ist er gewöhnlich mit einer Innenseite aus Baumwolle oder Polyester gefüttert, damit er sich auf der Haut besser anfühlt.
Teddybären-Mäntel gibt es in allen Farben und verschiedenen Längen. Im Allgemeinen reichen sie bis unter die Taille, sodass sie am besten zu Jeans und Hosen passen. Dank der zufälligen Anordnung der Fäden und der im Allgemeinen weichen Silhouette, sind sie relativ informell, aber wirklich kuschelig und warm. Teddybär-Mäntel sind ein weiteres Produkt von Herrn Borgs Geistesblitz, den wir oben erwähnt haben.
Woher hat der Duster-Mantel seinen Namen?
Die ursprünglichen Duster-Mäntel wurden für das Reiten auf Pferden im trockenen, staubigen amerikanischen Westen Mitte der 1800er-Jahre entworfen. Sie wurden buchstäblich getragen, um den Staub von der Kleidung fernzuhalten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden sie zum gleichen Zweck in offenen Autos getragen.
Die ursprünglichen Duster-Mäntel hatten einen großen Schlitz auf dem Rücken, der den Mantel auf der Rückseite aufspaltete, um zu verhindern, dass er sich über dem Sattel zusammenzog – im Allgemeinen waren die Mäntel etwa knielang. Als sie für die ersten Autos übernommen wurden, wurden sie von Damen über ihrer besten Kleidung getragen, sodass der Schlitz nicht notwendig war. Mitte des 20. Jahrhunderts war die Mode weitgehend ausgestorben.
Eigentlich war es ein Blick zurück in den Wilden Westen, der den Stil in den 1960er-Jahren neu entfachte. Die Figuren in Sergio Leones “Spaghetti-Western” trugen sie und die Leute begannen, den Clint-Eastwood-Look für sich zu entdecken. Heute ist der Duster-Mantel ein leichter, lockerer Mantel, der vor allem im Sommer von Damen getragen wird und mehr Ähnlichkeit mit den Fahr-Mänteln als mit den ursprünglichen amerikanischen Modellen hat.
Welche Herrenjacken sind in Mode?
Zeitgenössische Herrenjacken sind in der Regel hüftlang und mit Reißverschluss, aber der finale Look hängt vom persönlichen Geschmack, dem Wetter und der Art und Weise ab, wie sie getragen werden. Harringtons erleben gerade einen Aufschwung für den Alltag, aber ein Parka mit Pelz-Kapuze sieht auch modisch aus, vor allem im Winter.
Pullover-Kapuzenjacken erweisen sich vor allem im Frühjahr und Herbst als trendig. Es ist ein leicht tragbarer Look, da er fast zu allem passt.
Es ist auch eine gute Zeit für die Canvas-Jacke, eine moderne Version des Arbeitsmantels, die im Laufe der Jahre viele Anpassungen erfahren hat. Hier ist unsere Version, die den klassischen Arbeitsmantel mit einer Kapuze und Borg-Futter kombiniert.
Die Arbeitskleidung von heute ist die Mode von morgen
All dies wirft die Frage auf: Werden die Arbeitsjacken von heute zu den Mode-Statements von morgen? Es ist bekanntlich schwer, zukünftige Modetrends vorherzusagen, aber es scheint eine sichere Wette zu sein, dass, wenn Arbeitskräfte weltweit erst einmal beginnen, eine Jacke zu tragen, jemand anderes anfangen wird, sie zu Style-Zwecken zu nutzen – und dass das etwas Großes auslösen wird. Wir haben das schon bei Arbeitsmänteln, Parkas und Wachsjacken gesehen, warum also nicht auch bei Laborkitteln, Sicherheitsjacken, Kochjacken, Arztkitteln oder den Blazern der Börsenhändler? Es sind schon seltsamere Dinge passiert. Frag den Farbwalzen-Mann.