Treffen mit Dickies‘ Skater Jamie Foy

GESCHICHTEN | 16.09.2020

Jamie Foy ist ohne Zweifel einer, der die Grenzen des Skateboardens gesprengt hat. Mit seinem bahnbrechenden Stil und einem großen Repertoire an Tricks hat er unzählige gefährliche Handrails und Spots erobert. Der gebürtige Floridianer und relativ wenig bekannte Amateur wurde scheinbar über Nacht vom Thrasher Magazine zum „Skateboarder des Jahres 2017” gekürt. Das heißt nicht, dass er diese Auszeichnung nicht verdient hätte – im Gegenteil, sie belegt Jamies Talent und dass er seiner Zeit voraus ist. Im Laufe der Jahre hat er eine Menge revolutionäre Videoparts herausgebracht und ist einer der freundlichsten und bodenständigsten Typen geblieben, die je auf einem Skateboard gestanden haben. Wir haben Jamie getroffen, um mit ihm über seine Skateboard-Anfänge, Wendepunkte seiner Karriere, unvergessliche Skateboard-Tricks, Motivation, Hobbys und vieles mehr zu sprechen.

Wann und warum hast du mit dem Skateboarden angefangen?

Also, das ist eine lange Geschichte. Ich habe angefangen, als ich ein Jahr alt war, denn ich schaute immer meinen Nachbarn zu und fand es lustig. Da habe ich mir das Board meiner ältesten Schwester geschnappt, habe mich daraufgekniet und bin mitgefahren.

 

Wer hat dich in deinen frühen Skateboard-Jahren beeinflusst?

Eigentlich alle Kinder in meiner Stadt, die älter und besser waren als ich. Ich habe als Kind Videos geschaut, aber diese Leute habe ich ja nie persönlich gesehen. Deswegen hat mich das nicht so stark geprägt wie das Beobachten der Kinder in meiner Stadt, die gut Skateboard fahren konnten.

Jamie Foy beim Backside Smith – in Arbeitshosen mit Knieschutz von Dickies

 

Du bist scheinbar über Nacht berühmt geworden. Was war der bisher bedeutendste Wendepunkt in deiner Skater-Karriere? Und wie hat sich dein Leben dadurch verändert?

Stimmt, es ging alles ziemlich schnell. Aber der wichtigste Wendepunkt war für mich, als ich auf Deathwish-Skateboards umgestiegen bin. Das ist eine tolle Firma, die hundertprozentig hinter mir gestanden hat. Ich war mit ihr aufgewachsen, habe ihre Produkte gesehen, und jetzt glaubte sie an mich. Da wollte ich einfach mein Bestes geben, für sie und für mich selbst. Das war ausschlaggebend. Ich bin stolz, einem so großartigen Unternehmen anzugehören!

 

Du bist für deine Großtaten berühmt: schwierige Tricks auf riesigen Rails. Welcher Trick gibt dir den größten Kick bei der Landung? 

Den wohl größten Kick hatte ich beim Front Crooked Grind auf dem El Toro. Ich hatte diesen Trick seit Jahren im Sinn, aber nie vorgehabt, ihn wirklich zu versuchen. Es war einer der gruseligsten Augenblicke meines Lebens. Aber als ich den gelandet habe, war ich so erleichtert wie selten zuvor.

 

Deine Videoparts waren bisher sehr straßenlastig. Es kursieren aber Clips von dir, wie du in einem Pool fährst. Dürfen wir künftig mit mehr Transition-Aufnahmen rechnen?

Ich weiß nicht, ob ich das versprechen kann. Das liegt vor allem daran, dass ich nie bewusst rausgehe, um in Pools zu fahren und dort Clips zu drehen. Aber wenn ich zufällig in einem guten Pool bin, dann will ich da auch etwas filmen. Die Zuschauer überraschen, das gefällt mir auf jeden Fall.

 

Was motiviert dich, immer weiter zu gehen und die Grenzen des Skateboardens zu sprengen?

Ich würde sagen: Es geht vor allem darum, besser werden zu wollen und mich selbst zu übertreffen. So gesehen ist Skateboarden eine Form der Sucht. Immer ist man auf einen Trick oder Spot fixiert, und man kann nicht schlafen, bevor man den geschafft hat. Aber wenn man ihn dann geschafft hat, sucht man sich den nächsten Trick oder Spot, um diese Leere zu füllen. Wer für irgendetwas eine Leidenschaft hat, wird mich verstehen.

 

Durch das Skateboarden hast du die ganze Welt bereist. In welcher europäischen Stadt skatest du am liebsten? Und was ist in Europa dein Lieblingsspot?

Meine Lieblingsstadt zum Skaten in Europa dürfte wohl Barcelona sein, allein schon wegen dem milden Wetter und den öffentlichen Verkehrsmitteln. Man kann ganz bequem mit der Bahn fahren und es gibt Spots ohne Ende. In Barcelona hat man immer einen Riesenspaß! Es ist schwierig, einen Lieblingsspot zu wählen, denn man will ja nicht jeden Tag am selben Spot fahren. Aber das ist das Schöne an Barcelona, dort gibt es alles!

Jamie Foy

 

Hast du neben dem Skateboarden noch andere Interessen?

Ich gehe neben dem Skateboarden sehr gerne angeln. Das mag ich vor allem deshalb, weil es das totale Gegenteil vom Skaten ist: Man sitzt am See oder am Meer und entspannt sich einfach. Es geht nicht einmal darum, ständig Fische zu fangen, sondern manchmal ist es wie Meditation.

 

Wie ist das, für Dickies zu skaten?

Großartig. Es macht total Spaß, mit dem Team zu reisen, und Dickies produziert mit die robustesten Hosen, die es gibt. Deswegen bin ich froh, einen Sponsor zu haben, von dem ich ein echter Fan bin.

 

Was hast du als Nächstes vor?

Ich schwimme mit dem Strom! Jetzt ist eine ziemlich verrückte Zeit, deswegen habe ich nur geskatet und rumgehangen. Aber hoffentlich ist das bald alles vorbei, dann kann ich wieder reisen und Spaß mit meinen Freunden haben!

 

Wenn ihr mehr von Jamie hören wollt, dann schaut euch dieses Video von Behind The Board an:


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