Im Gespräch mit Dickies-Skater Tom Knox

GESCHICHTEN | 28.04.2020

In der Welt des Skateboardings bedarf Tom Knox keiner Vorstellung. Im Alter von 29 Jahren hat er bereits die meisten der wichtigsten Skateboarding-Meilensteine erreicht: mehrere gefeierte Videoparts, Pro-Boards bei Isle Skateboards, einen Pro-Schuh bei New Balance – und kürzlich war er auch auf dem Cover des Thrasher Magazine zu sehen, einer Publikation, die in der Szene als die „Skatebibel“ gilt. Viele Skater wären in seiner Position wohl versucht, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen und das Ganze etwas langsamer angehen zu lassen, doch sein Erfolg scheint Tom nur noch mehr motiviert zu haben. Er wurde in London geboren und ist dort aufgewachsen. Auch heute lebt er noch mit seiner Frau und seinen zwei jungen Töchtern dort. Wenn man über Knox spricht, kommt man kaum daran vorbei, die Geschwindigkeit seiner Füße zu erwähnen: Er ist für die flinksten Füße der Szene berühmt und besitzt die unglaubliche Fähigkeit, mehrere schwierige Skatetricks nacheinander und in schneller Abfolge zu vollführen.

Wir haben mit Tom gesprochen, um einen Einblick in sein Leben zu gewinnen und um herauszufinden, ob er denkt, dass man seine Fußfertigkeit auch zu Hause trainieren kann.


Wann hast du mit dem Skaten angefangen und warum?

Ich habe mit etwa 11 Jahren damit begonnen. Mein ältester Bruder war ein Skater, also haben meine anderen Brüder und ich ihn einfach nachgemacht.

 

Wie war es, in London aufzuwachsen und dort in der Jugend zu skaten?

Es war großartig. Ich war mit meinem Bruder und dessen Kumpels im Central unterwegs, was als Kind ein fantastisches Erlebnis war. Mit einer Fahrkarte und einem Pfund für ein paar Pommes konnte man einen ganzen Tag draußen verbringen. Als ich älter wurde, war ich bei jeder Gelegenheit skaten und filmen. An den Wochenenden fühlte es sich so an, als würde London uns gehören: Wir haben uns einfach rumgetrieben und das getan, wonach uns der Sinn stand. Heute ist die Stadt ganz anders. Auch abseits von den vielen Touristen und den neuen Sicherheitsvorkehrungen hat sich definitiv einiges geändert – es ist wesentlich schwerer, sich dort frei zu fühlen.

Tom Knox Feeble über Skatestopper in London

 

Du warst an der Kooperation Dickies Life x Long Live Southbank beteiligt die Gelder für die Instandsetzung des ikonischen Skaterplatzes sammelte. Wie wichtig ist Southbank deiner Meinung nach für die Londoner Szene und das Skaten in London?

Es ist ein sehr wichtiger Ort. Besonders für Leute, die nicht unbedingt einen guten Park oder eine vernünftige Szene vor Ort haben; sie können nach Southbank fahren und dort ihre eigene gründen. Viele wirklich talentierte Menschen sind dort aufgewachsen. Es fühlt sich mit den ganzen Touristen, die zuschauen, zwar etwas wie im Zoo an, aber mir macht es Spaß, dort zu skaten. Besonders jetzt, wo der Platz etwas weitläufiger ist, kann man sich im hinteren Eck halten, was ganz nett ist.

Tom Knox BS Lipslide in Southbank in der

 

 

 

Wer hat dich anfangs beim Skaten inspiriert?

Als Kind habe ich Tony Hawk gespielt, Jackass angesehen und so weiter. Als ich dann etwas älter wurde, begann ich damit, mir Videos anzusehen, und fand viele Inspirationen, vor allem in der britischen Skateszene. Ich sah mir gerne Skatingvideos an, die ich draußen nachmachen konnte. Ich habe mir also so etwas wie Portraits oder Lost and Found angeguckt, den Ort gefunden, den ich im Video gesehen habe, und dort geskatet.

Tom Knox FS Blunt in London

 

Welche sind deine Lieblingsvideoparts?

Ich mag besonders die Klassiker, die ich schon als Kind geliebt habe, und sehe mir sie auch heute noch an; etwa Jensen in Lost and Found, Jake Johnson in Mindfield und Rupert in Sorry. Neue Videos packen mich irgendwie nicht auf dieselbe Art und Weise. Es ist alles zu übersättigt und selbst wenn etwas gut ist, kann es einfach an einem vorbeiziehen. Neulich habe ich den „Bobby Dekeyzer Quasi“-Part ein paar Mal angesehen, was eher eine Seltenheit ist. Normalerweise schaue ich mir Sachen nur einmal an. Aber irgendetwas an diesem Part fühlte sich wirklich richtig an und hat das Bedürfnis in mir geweckt, nach draußen zu gehen und zu skaten – was Videos ja auch tun sollten.

 

Du hast zwei junge Töchter. Wie klappt der Ausgleich zwischen Pro-Skater-Karriere und Vaterrolle?

Es ist definitiv eine Herausforderung, aber meine Frau ist ein wahrer Schatz und greift mir wirklich unter die Arme. Am schwierigsten ist es, wenn ich unterwegs bin. Aber wenn ich mich in London aufhalte, habe ich alles gut im Griff: Ich kann Zeit mit den Kindern verbringen und komme auch viel zum Skaten.

 

Du warst vor Kurzem auf dem Thrasher-Cover zu sehen; wie fühlt sich das an?

Es fühlt sich super an. Ich habe nie damit gerechnet und freue mich wirklich über das gelungene Endergebnis.

 

Wie ist es, für Dickies zu skaten?

Es ist großartig und wunderbar, mit allen Beteiligten – Joe (Monteleone) sowie dem ganzen Team – skaten und reisen zu dürfen. Ich habe dieses Jahr einiges vor, daher freue ich mich darauf, wieder mit allen auf Mission zu gehen.

 

Welche Dickies-Pants trägst du zum Skaten am liebsten und warum?

Die New York Combat Pant​. Sie ist gut für den Winter geeignet, hält schön warum und es gibt nichts, was ich lieber mag als ein paar Cargotaschen. Die Flex-Pants gefallen mir auch. Ich finde das Material super, man fühlt sich darin sehr wohl.

 

Du bist bekannt dafür, die flinksten Füße der Szene zu haben – wie kam es dazu?

Haha, da bin ich mir selbst nicht ganz sicher. Die Spots in einer alten Stadt sind einerseits sehr interessant, aber unter Umständen auch recht ungünstig. Wenn ich einen vernünftigen Platz gefunden habe, versuchte ich, dort zu skaten, auch wenn das mit einigen Herausforderungen verbunden war. Vielleicht habe ich angefangen, so schnell mit meinen Füßen zu arbeiten, indem ich mich an meine Umgebung angepasst habe.

 

Kann man die Geschwindigkeit seiner Füße irgendwie zu Hause trainieren?

Ja, zum Beispiel mit einem Balance-Board oder einem Ballkissen. So kann man seine Fußgelenke beim Fernsehen stärken.

 

Was steht als Nächstes für dich an?

Ich habe an einem Part gearbeitet, der hoffentlich bald fertig wird. Gerade bringe ich meinen Garten in Ordnung, um mich auf wärmeres Wetter vorzubereiten. Wo wir schon dabei sind: Damit sollte ich wohl direkt weitermachen.


Wenn Sie mehr von Tom hören möchten, sehen Sie das Interview mit Behind The Board aus.


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